Lotos Yoga Zentrum

 

Teacher Training in fünf Fächern: Nicht nur im Fach Hatha Yoga, an allen Kurstagen wird immer auch viel Yoga geübt. 

Im Fach Hatha Yoga lernst du systematisch Asanas (Körperstellungen) kennen, lernst wie du sie kombinieren kannst und entwickelst deine eigene Praxis. Zusätzlich vertiefst du Pranayama (Atemübungen) und Meditation.

Die Medizinischen Grundlagen vermitteln Kenntnisse der westlichen AnatomiePhysiologie und Pathologie. Sie hilft dir ein vertieftes Verständnis der Yoga-Stellungen zu entwickeln und die Chancen und Risiken für dich und andere zu erkennen.

Die Philosophie beleuchtet die zentralen Themen und Texte des Yoga und fordert zur Reflexion von eigenen Haltungen auf. Du lernst die Quellen des Yoga kennen.

Die Didaktik des Yoga ermöglicht dir abwechslungsreiche und an das Können und die Möglichkeiten der Schülerinnen und Schüler angepasste Lektionen zu entwerfen, durchzuführen und auszuwerten.

Die Prozessbegleitung sorgt dafür, dass du in den verschiedenen Phasen der Ausbildung alle nötigen Informationen erhältst und gut auf die nächsten Schritte vorbereitet wirst. Du erhältst die Möglichkeit deine Lernprozesse und deine Entwicklung zu reflektieren. Auf Wunsch bieten wir dir eine Einzelberatung an.

Hatha Yoga

Heutzutage wird eine grosse Vielfalt von Yogastilen unterrichtet. Du übst vielleicht Vinyasaflow, Ashtanga Power, Iyengar, Yin Yoga, usw. Unsere Schule will in diesem Umfeld einerseits Offenheit bewahren und andererseits gut strukturierte Grundlagen für Yogalehrpersonen vermitteln. Wir unterrichten Hatha Yoga. Das ist die Basis, aus der die meisten heute praktizierten Yogastile hervorgegangen sind.

Fokus der 2-jährigen Ausbildung bzw. des Grundstudiums der 4-jährigen Ausbildung

  • Erlernen verschiedenster Asanas mit Fokus auf präzise anatomische Ausführung
  • Kennenlernen von Pranayama- und Meditationsübungen
  • Vertrautwerden mit den Aufbauprinzipien von Yogalektionen
  • Komponieren eigener Yogalektionen

Fokus im Aufbaustudium der 4-jährigen Ausbildung

  • Vertiefen des Grundstudiums
  • Perfektionieren des eigenen Yogastils
  • Aneignen von Routine und Präzision beim Anleiten
  • Intensivierung der Verinnerlichung als wichtigem Aspekt der Yogapraxis
  • Systematisches Entwickeln der Unterrichtskompetenz im Fach Didaktik

Für das Fach Hatha Yoga bilden zwei Überlieferungen die Grundlage. Zum einen die Tradition des französischen Yogalehrers Nil Hahoutoff und seines Schülers Patrick Tomatis, zum anderen der „traditionelle Yoga“ nach dem ebenfalls französischen Yogalehrer Robert Cottet. Beide Stile haben ihren Ursprung in Indien und eignen sich optimal für Yogapraktizierende im Westen. Die Lehrkräfte bei Lotos Yoga praktizieren verschiedene Yogastile. Die beiden genannten Überlieferungen werden in weiterentwickelter Form vermittelt.

  • Der traditionelle Yoga nach dem französischen Yogalehrer Robert Cottet zeichnet sich durch intensive Abfolgen von Kriyas (Übungen zur Vorbereitung der Atmung und der Gelenke), Asanas (Stellungen) und klassischen Pranayamas (Atemübungen) aus, die zu fortschreitender Verinnerlichung führen und als Vorbereitung für die Königsdisziplin, die Meditation, angesehen werden. Unter traditionell verstehen wir, dass sich dieser Yogastil direkt an der Praxis indischer Yogis orientiert. Robert Cottet hat bei verschiedenen Yogis in Indien gelernt hat, insbesondere bei Swami Sundarananda in Gangotri im Himalaya.
  • Der Yoga nach dem französischen Yogalehrer Nil Hahoutoff betont die Gelassenheit und Verinnerlichung beim Üben, stützt sich intensiv auf eine systematische Atemschulung und entwickelt Kraft und Beweglichkeit des Körpers. Sie ist anatomisch und philosophisch sehr durchdacht. Seit 1979 wird diese Art von Yoga von Hahoutoffs Schüler Patrick Tomatis an unserer Schule unterrichtet. Hahoutoff wurde in den 1920er Jahren in Paris von dem indischen Meister Hiranmoy Chandra Ghosh ausgebildet und war in den 1970er Jahren ein Mitbegründer der Europäischen Yogaunion. Seine Art von Yoga ist in Frankreich stark verbreitet. 

Auszug aus Skript nach Nil Hahoutoff

Auszug aus Skript nach Robert Cottet

Medizinische Grundlagen

Yoga gilt als Wundermittel für physische und psychische Gesundheit, als Sinnbild für achtsame Bewegung und aktive Entspannung. Yoga ist in aller Munde und immer mehr Menschen praktizieren Yoga und versprechen sich davon einen gesünderen Lebensstil, Schmerzfreiheit und Stressabbau.

Im Fach medizinische Grundlagen vermitteln wir nebst fundiertem Wissen über die Anatomie und Physiologie des Menschen, auch Grundkenntnisse verschiedener Krankheitsbilder. Dies ermöglicht dir als Yogalehrer*in ein sorgfältiges Anleiten der Praktizierenden mit dem Ziel, mögliche physische oder psychische Risiken zu vermeiden oder ihnen präventiv vorzubeugen.

Yogalehrer*innen sind gefordert, Teilnehmende mit ihren unterschiedlichen Erwartungen, Erfahrungen und gesundheitlichen Einschränkungen zu befähigen, die eigenen Ressourcen wahrzunehmen, Stärken zu entfalten und Grenzen anzuerkennen. Ziel ist es, die Selbstverantwortung, die Selbstwahrnehmung und Lebenskompetenz der Teilnehmer*innen positiv zu unterstützen.

Im Unterricht lernst du die Wirkungsweisen des Yogas in Bezug auf Körper, Geist und Seele kennen und wir diskutieren Vorsichtsmassnahmen und Kontraindikationen für deine eigene Praxis, wie auch für den Unterricht in Gruppen. Als zentrales Element sehen wir ahimsa – nicht schaden –  als ethischen Grundsatz im Yoga wie auch in der Medizin. Der Unterricht erfolgt unter Einbezug wissenschaftlicher Erkenntnisse und ermöglicht dir das eigene Handeln und Wissen verantwortungsvoll zu reflektieren.

An den Seminartagen stimmen wir die Yogapraxis auf die inhaltlichen Schwerpunkte ab und mischen moderne und traditionelle Yogastile miteinander. In der Verbindung von Theorie und Praxis lernst du Yogalektionen für verschiedene Bedürfnisse, z.B. bei Rückenschmerzen oder Harninkontinenz, kennen und erhältst Inputs für dich und deine Unterrichtspraxis.

Auszug aus Skript Medizinische Grundlagen

Medizinische Grundlagen

Philosophie

Im Fach Philosophie lernst du die rund 2500jährige Tradition des Yoga und ihre weltanschaulichen Grundlagen kennen und setzt dich aktiv damit auseinander.

Im Grundstudium bekommst du anhand von Leitfragen eine Einführung in die wichtigsten Themen der philosophischen Tradition des Yoga:

  • Wie stellen sich die Yogis den Körper vor?
  • Inwiefern ist Yoga ein Weg des Atems?
  • Was hat Yoga mit Lifestyle, Ethik und Moral zu tun?
  • Was ist Meditation?
  • Was macht uns aus?

Ausserdem bekommst du einen Überblick über die Entwicklung der Yogaphilosophie im Rahmen der indischen Kulturgeschichte.

Im Aufbaustudium lernst du die wichtigsten philosophischen Grundlagentexte des Yoga näher kennen: die Upanischaden, die Bhagavad Gita, das Yogasutra des Patañjali und die Hathapradipika des Svatmarama. In einer Intensivwoche verdichten wir die wichtigsten Themen und bereiten dich auf die mündliche Abschlussprüfung vor.

Wir vermitteln dir viel Wissen über die Traditionen des Yoga und ihre Entwicklungen, sowie über indische Kultur ganz allgemein. Du lernst Blüten indischer Weisheitslehren kennen und wirst auf undogmatische Weise angeregt, dich mit ihren philosophischen Inhalten auseinanderzusetzen, dich davon anregen und inspirieren zu lassen. Dies geschieht stufenweise, sodass du dich Schritt für Schritt mit der Materie vertraut machen kannst. Immer wieder ziehen wir auch Vergleiche zu anderen Traditionen.

Auszug aus Skript Philosophie

Didaktik

Im Didaktikunterricht lernst du Yogalektionen für Erwachsene zu planen, durchzuführen und auszuwerten.

Du lernst verschiedene Methoden und didaktische Grundlagen kennen und diese im Yoga situationsgerecht anzuwenden. 

Du beschäftigst dich mit Vor- und Nachteilen der Verwendung von Hilfsmitteln (wie Gurte, Klötze, Partnerarbeit etc.).

Du setzt dich kritisch mit verschiedenen Konzepten zur Korrekturphilosophie auseinander und entwickelst eine erwachsenengerechte eigene Haltung dazu.

Du lernst Feedbackregeln anzuwenden und wertschätzend mit Erwachsenen zu kommunizieren.

Dabei ist uns wichtig, dass du dein eigenes Handeln reflektierst und Verantwortung dafür übernimmst.

Auszug aus Skript Didaktik

Prozessbegleitung

Die Prozessbegleitung umfasst zwei Elemente. Einerseits begleiten wir dich in wichtigen Momenten der Ausbildung wie am Anfang, beim Abschluss des Grundstudiums oder beim Erstellen deiner Diplomarbeit mit den nötigen Informationen und Hilfestellungen. Andererseits bietet dir die Prozessbegleitung als wertvolle Ergänzung zu den fachlichen Inhalten einen sicheren und unterstützenden Raum, dich intensiv mit deinen Erfahrungen mit der Yogapraxis und der eigenen Entwicklung auseinander zu setzen. Die Entwicklung einer vertrauensvollen und wohlwollenden Atmosphäre in der Gruppe ist dabei von zentraler Bedeutung und ist wiederum Modell für die eigene Yogaklasse. Einzelberatungen sind bei Bedarf nach Absprache zusätzlich möglich. Der Rollenwechsel zu einer authentischen Lehrperson wird sorgfältig begleitet, dabei orientieren wir uns an den Ressourcen.

Du hast die Möglichkeit, dich mit anderen Studierenden auszutauschen und von ihren Erfahrungen und Perspektiven zu lernen, was deine eigene persönlichen Entwicklung befruchtet. Der Austausch mittels angewandter Kommunikationspraktiken gründet auf Achtsamkeit und Mitgefühl. Er fördert die Eigenwahrnehmung und die Wahrnehmung unseres Gegenübers sowie Offenheit und Wertfreiheit.

Du erhältst Anleitung und Inputs zur Reflexion deiner eigenen Praxis, deines Lernens und deines eigenen Prozesses und wirst unterstützt, sinnvolle Ziele zu setzen und zu reichen. Du machst dich auf den Weg, ein tieferes und wohlwollendes Verständnis für deine Hindernisse und Schwierigkeiten zu entwickeln. So kannst du deine Entwicklungsthemen erkennen und dich mit Mitgefühl anstelle harscher Selbstkritik motivieren, um persönliches Wachstum und Selbstentfaltung zu fördern.

Du übst, individuelle Stärken und Potenziale zu erkennen – sowohl bei anderen als auch deine eigenen – und deine Ressourcen mit Freude und Dankbarkeit zu nutzen sowie diese in deinen Unterricht zu integrieren. Für eine Vertiefung der Selbstfürsorge, die für die Tätigkeit als Yogalehrperson besonders essenziell ist, reflektierst du deine Gewohnheiten, lernst spezifische formale und informale Praktiken kennen, die deine Ressourcen stärken und Heilsames fördern.

Natürlich praktizieren wir an den Tagen auch Yoga auf der Matte und Meditation auf dem Kissen.

Auszug aus Skript Prozessbegleitung