Workshop Yoga auf den Punkt gebracht – Klangschale
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Die Bedeutung von Klang im Yoga: Nada Brahma, Atemklänge und Mantras

Im Yoga spielen Töne und Klänge eine zentrale Rolle zur Förderung von Achtsamkeit, Konzentration und innerer Ruhe. Klang wird im Yoga nicht nur als musikalische Begleitung von Asanas genutzt, sondern je nach Praxisansatz auf unterschiedliche Weise eingesetzt. In diesem Beitrag erfährst du mehr über traditionelle Aspekte wie Nada Brahma, Atemklänge und Mantras.

Nada Brahma – die Welt ist Klang

Der Sanskritbegriff Nada Brahma setzt sich zusammen aus Nada (das Geräusch, der Ton) und Brahma (das Absolute). Dabei steht „Nada“, der Klang für Energie und „Brahma“ für das schöpferische Prinzip.

Nada Brahma lässt sich somit übersetzen als „Das Universum ist Klang“ oder, wie es im Titel des bekannten Buches von Joachim Ernst Berendt heisst: Nada Brahma – Die Welt ist Klang.

Diese alte Weisheit der Yogaphilosophie besagt, dass alles Existierende aus Klang entstanden ist.

Quantenphysik und die Schwingung des Universums

Bemerkenswert ist, dass sich diese uralte östliche Vorstellung in gewisser Weise in der modernen Quantenphysik widerspiegelt.

Auch sie beschreibt eine Wirklichkeit, in der letztlich alles aus Schwingungen und Wellen besteht – und alles mit allem über Schwingung verbunden ist. Nada Yoga nutzt diese Erkenntnis auf intuitive Weise: Indem wir uns mit Klängen verbinden, harmonisieren wir unsere eigene Schwingung und bringen sie in Einklang mit dem grösseren Ganzen, dem schöpferischen Prinzip.

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Carla Felber unterrichtet u.a. Yoga und Klang

Atemklänge – die Brücke zwischen aussen und innen

Der Atem spiegelt nicht nur unsere innere, mentale Verfassung wider, sondern kann umgekehrt auch den Geist beruhigen und fokussieren.

Durch gezielte Atemtechniken-Pranayama kann der Klang, der unsere Atmung erzeugt, bewusst wahrgenommen werden, um den Atem zu kontrollieren und die Aufmerksamkeit nach innen lenken.

Ujjayi-Pranayama – „die siegreiche Atmung

Ein Beispiel für yogische Atemklänge ist Ujjayi-Pranayama, auch als „die Siegreiche“ bekannt. Durch das leichte Verschliessen der Stimmritze wird ein Reibelaut, ein sanftes, rauschendes Geräusch erzeugt, das den Geist wie Meeresrauschen beruhigt und die Übenden unterstützt, ganz im Moment zu sein.

Brahmari-Pranayama – Das Summen der Biene 

Eine weitere, leicht umsetzbare Technik, ist das Summen von mmm, als einfachste Form von Brahmari-Pranayama, dem Bienensummen. Auch der tönende Atem, also das Singen von Lauten ist eine weitere Möglichkeit um die Atemwahrnehmung zu intensivieren.


Mantras – der Klang als Energiequelle

Mantras sind spezielle Silben oder Worte, die in der yogischen Tradition eine grosse Bedeutung haben. Sie werden wiederholt, um den Geist zu fokussieren und um innere Energie zu aktivieren.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass die rhythmische Wiederholung von Mantras beruhigend auf das Nervensystem wirkt. Mit bildgebenden Verfahren lässt sich aufzeigen, wie vermehrt Alpha-Gehirnwellen auftreten, die einen Zustand entspannter Wachheit anzeigen. Gleichzeitig führt das Singen zur Ausschüttung von Endorphinen, unseren körpereigenen Glückshormonen, während der Spiegel des Stresshormons Cortisol sinkt.


OM – Der Urklang des Universums

Das wohl bekannteste Mantra ist OM oder AUM  – das im Hinduismus und Buddhismus als heilig gilt. Diesem Urklang, der in den Upanishaden und im Yoga eine zentrale Rolle spielt, ist sogar ein eigenes Schriftzeichen gewidmet.

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Es repräsentiert die Schöpfung oder wie es in der Mandukya-Upanishad heisst: „OM – das gesamte All ist diese Silbe.“

Im weiteren Verlauf der Upanishade wird beschrieben, wie die vier Teile (A U M — ) verschiedene Bewusstseinszustände symbolisieren:

  • A, Wachbewusstsein (Anfang)
  • U, Traumbewusstsein (Umbruch)
  • M, Tiefschlaf (zur Ruhe kommen)
  • — , und die Stille danach das reine Bewusstsein (Einheit)

Da das Singen oder Rezitieren von OM einfach umzusetzen ist, wird es sehr gerne in Klang-Meditationen verwendet.

So‘ham – die Einheit von Atman und Brahman

Ein weiteres Beispiel für ein altes Mantra ist So‘ham. Das Mantra wird aus zwei Worten zusammen gesetzt: „Saḥ“ (das Absolute) und „Aham“ (ich) und ergeben nach den phonetischen Regeln des Sanskrit zusammen So’ham. Wenn nun beim Einatmen mental die Silbe „So“ und beim Ausatmen „Ham“ innerlich erklingt, wird damit die Einheit von Atman und Brahman ausgedrückt. Frei übersetzt bedeutet das: Das, was ich im Grunde meines Wesens bin, ist von gleicher Natur wie das Absolute


Fazit: Nada Yoga – der Yoga des Klangs

Im Nada Yoga beginnen wir mit hörbaren, äusseren Klängen (Ahata Nada), zum Beispiel mit der Konzentration auf Atemgeräusche beim Pranayama oder den Urlaut OM. Allmählich führt uns Nada Yoga zum Hören des inneren Tons (Anahata Nada).
Durch die Integration von Klängen in unsere Yogapraxis können wir ein höheres Mass an innerer Ruhe, Klarheit und Harmonie erreichen. Klang ist nicht nur ein äusserlicher Bestandteil vom Yoga, sondern ein wertvolles Mittel zur Verinnerlichung.


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